Reise in den Oman über Iran

Kultur, Natur, Unterkunft, Reiserouten, Sehenswürdigkeiten, Tourismus Gebiete: Syrien, Libanon, Israel, Palästina, Jordanien, Arabische Halbinsel

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sysiphus
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von sysiphus »

Sandfisch hat geschrieben:
Mi 21. Feb 2024, 14:42
Yessssss, das bin ich und ich bin glücklich damit. Aber was noch besser ist, wir ALLE Menschen sind aussergewöhnlich und einzigartig, es wurde uns leider nicht unbedingt so mitgegeben…

Ich kann dir versichern, auch hier ist jeder Inder und jede Inderin aussergewöhnlich, einzigartig und auch grossartig!

Genau darum liebe ich die Menschen so sehr❤️
https://www.youtube.com/watch?v=PQHb4z0prjo

À la recherche du temps perdu….? :wink:

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

https://m.youtube.com/watch?v=r8fFdc-karA

Auf der Suche nach der gewonnenen Zeit😉

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

Ich bin glücklich, dass ich wieder in meinem rollenden Zuhause sein darf und ich bin glücklich und zufrieden in Saudi Arabien angekommen.

Der „neue“ Grenzübergang vom Oman nach Saudi ist zwar zum Teil immer noch eine Baustelle, aber mein halbes Auto wird ausgepackt und durchsucht. Dazu Filmen die Jungs mein Auto von innen und aussen mit ihren Telefons, rufen dazu „Mashallah“ und schicken die Videos lachend ihren Freunden.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Saudis etwas überfordert mit Individualtouristen sind. Vor allem wohl mit alten, alleinreisenden Weibern😉. Heisser Tee, feine Datteln und ein liebevolles „Welcome to Saudi Arabia“ machen jedoch aus dem Grenzchaos wundervolle Begegnungen.

Am nächsten Tag empfängt mich die Rub Al Khali und ich tauche ein in die paar hundert Kilometer Fahrt zwischen den wunderbaren Dünen, einfach fantastisch.

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MarcoInnocenti
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von MarcoInnocenti »

Hi, happy with your passage, how long does it take to go through customs? between the United Emirates and Saudi Arabia it was very fast, about 30 minutes
I will arrive in Arabia on March 27 and will go for a trip to Oman and then return to Riyadh
Thank you

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

Dear Marco
The boarder was almost 2 hours. I was about 16.00 pm there. So it was just night when I was finished all the papers. They give me a place to sleep by the Mosque near the boarder. It was not very very quiet, but I was Sleep very well. Have a good and safe trip.

Al Ula ist fantastisch. Wundervolle Steinformationen ragen aus dem goldenen Sand. Ich besuche Herga und merke, das Saudi Arabien auch in der Geschichte gigantisch ist.

Es hat hier unglaublich viele Zäune und daher ist auch öfters kein Durchkommen. Ich erkunde die Umgebung trotzdem mit viel Freude und muss halt manchmal wieder wenden.

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Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

Ich werde mit den Saudis nicht wirklich warm und sie sind wohl mit einer Alleinreisenden Frau etwas überfordert. Es finden es auch nicht alle Männer toll, dass ich da selber am Steuer sitze. Somit fahre ich noch defensiver, ist jedoch fast nicht mehr möglich🤣😆🤪. Da ich jedoch nicht gerne als Provokation durch die Welt gehe, bin ich ziemlich schnell nach Jordanien weiter.
Aqabar und das Wadi Rum waren sehr toll.

Habe mir jedoch heute einen platten Reifen eingefangen. Zwei jordanische Jungs waren sofort zur Stelle und haben mir den Pneu mit so Gummi Sticks repariert. Es waren zwei Löcher, sagten sie. Gekostet hat es nix, auch mit mehrmaligem Nachfragen. Ich bin einfach ein Glückspilz💃🏻.

Nun habe ich jedoch eine Frage:
Einige der "Zuschauer meinten, ich solle hier den Pneu in einer Garage auch von innen "punktieren" lassen. Andere meinten, ich könne so bis nach Hause fahren. Es war etwa halbe halbe😉. Was meint ihr?

Liebe Grüsse und vielen Dank zum Voraus😉

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sysiphus
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von sysiphus »

Sandfisch hat geschrieben:
Sa 16. Mär 2024, 20:14

Habe mir jedoch heute einen platten Reifen eingefangen. Zwei jordanische Jungs waren sofort zur Stelle und haben mir den Pneu mit so Gummi Sticks repariert. Es waren zwei Löcher, sagten sie. Gekostet hat es nix, auch mit mehrmaligem Nachfragen. Ich bin einfach ein Glückspilz💃🏻.

Nun habe ich jedoch eine Frage:
Einige der "Zuschauer meinten, ich solle hier den Pneu in einer Garage auch von innen "punktieren" lassen. Andere meinten, ich könne so bis nach Hause fahren. Es war etwa halbe halbe😉. Was meint ihr?

Liebe Grüsse und vielen Dank zum Voraus😉
Das ist die normale Reparaturmethode für schlauchlose Reifen, die auch gewöhnlich hält. Es kommt dabei natürlich auch darauf an, ob die (wirklich sehr netten Helfer!) alles richtig gemacht haben.

Da Du aber nun auch auf Strassen und bei höheren Temperaturen/Geschwindigkeiten fahren wirst, ist es tatsächlich sehr ratsam, den geflickten Reifen in einer Werkstatt überprüfen zu lassen!
Bon voyage!

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

Vielen Dank für den guten Rat. Einfach super das Forum hier, und meine Frage war diesmal scheinbar auch einfacher als die Frage nach dem Ölwechsel🤪🤣.

Gestern war ich noch in Petra, einfach unglaublich😍🥰😍🥰. Das Auto brauchte ich ja nicht dazu. Heute ist das Wetter nicht gut und auf den Nachmittag ist Regen angesagt. Somit fahre ich nun in Bälde zu einer Reifenreparatur und lasse das von innen fixen.

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Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

25. März - Irak

Vor meiner Ausreise aus Jordanien besuche ich noch den Mount Nebo. Auf diesem war Moses mit seinem Volk nach 40 Jahren wandern in der Wüste.

Es ist ein Kraftort mit ganz viel spezieller Energie und seit Menschengedenken ein Pilgerort. Ich schaue weit übers Land und geniesse die wunderbare Ruhe, bevor ein Bus mit vielen lauten Touristen ankommt.

Die Geschichte von Moses mit der Schlange kommt mir zwar kurz durch das riesige Kreuz- und Schlangendenkmal mit, aber ich verliere nicht viele Gedanken darüber und geniesse einfach die Energie die hier fliesst.

Später mache ich noch einen Halt in der Stadt Madaba und besuche dort in der schmucken Altstadt eine prächtige Kirche und sehe mir wunderschöne uralte Mosaike an.

Auf meiner weiteren Fahrt besuche ich ein "Bade- und Jagdhaus" mitten in der Wüste, das mit seinen prächtigen Malereien zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Jordanien hätte noch unglaublich viel mehr zu bieten, aber ich mache mich auf zur irakischen Grenze.

Bereits hier an der Grenze spüre ich, dass die Iraker irgendwie "gröber" sind, aber auch sehr sehr viel Herzlichkeit kommt mir entgegen.

Die Grenzformalitäten sind sehr langwierig und ich darf mein Nachtlager direkt vor dem Hauptgebäude der Grenze aufschlagen. Soldat Saddam meldet sich bei mir, und erklärt mir, dass er persönlich auf mich aufpassen werde. Somit habe ich also für diese Nacht einen zusätzlichen Schutzengel.

Am nächsten Morgen mache ich mich auf den 500km langen Weg nach Bagdad. Ich weiss, dass für diese Strecke militärische Begleitung obligatorisch ist. Trotzdem habe ich auf meiner Reise zum ersten Mal eine Etappe so richtig unterschätzt. Es regnet aus Kübeln und ein sehr starker Wind fegt über die Wüste.

Ich werde von zerschossenem Autopanzer zu Pickups mit Scharfschützen hinten drauf weiter gereicht. Manchmal für 5 km und manchmal für 50 km. Zwischendurch darf ich auch mal alleine ein paar Kilometer rollen. Manchmal rollt meine vorausfahrende Begleitung mit 20 km/h und manchmal mit hundert Sachen durch die Wüste. Das Ganze gleicht irgendwie einem Stafettenlauf, statt dem Stab wird einfach mein Pass weiter gereicht.

Irgendeinmal, nach dem gefühlten X ten Wechsel des Begleitfahrzeuges, das ziemlich lädiert aussieht, macht ein Soldat die Türe auf und es purzelt ein Maschinengewehr raus. Ich schaue auf die fallende Waffe und auf die bis auf die Zähnebewaffnenden Militärs die mich umringen. Ich verliere kurz meine Mitte/Liebe und die Angst kriecht in mir hoch. Kein Mensch spricht englisch und ich fühle mich alleine extrem ausgeliefert und hilflos.

Da kommt mir die Geschichte von Moses mit der Schlange in den Sinn. Sein Volk wurde ja von Schlangen gebissen, weil es nicht an seinen Führer glaubte, oder so ähnlich.

Ich selber habe meine Liebe/Glaube auch kurz verloren und ich merkte sofort, dass ich diese Liebe wieder brauche um diese lange Fahrt gut zu überstehen. Ich schaute den Männern tief in ihre Augen und ich finde ihr Herz und ihre Liebe dahinter.

Es grenzt an ein Wunder, dass diese Männer die dort in der Wüste unter elendiglichen Bedingungen leben, trotz allem ein Herz und Liebe haben. Nun bin ich wieder bereit den gut 12 stündigen Staffetenlauf zu Ende zu fahren.

Es gibt für mich definitiv keinen, aber gar keinen Grund für Krieg. Weder ein Verteidigungskrieg noch Vergeltungskrieg oder wie sie das immer auch nennen mögen. Da ist Gandhi wirklich ein Vorbild.

Kurz vor Bagdad entlässt mich die letzte Militäreskorte und trotzdem die halbe Stadt unter Wasser steht und die Amarikaner Googlemaps hier im Irak nur bedingt zu benützen ist, finde ich "meinen" Campingspot. Hamdudillah🙏

Heute war ich im Museeum, schlenderte durch den Bazar und spazierte zum Tigris. Ich mag diese Stadt hier.

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Birgitt
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Birgitt »

Liebe Sandfisch,

danke für dein Update! Danke auch für die Bilder von unterwegs und insbesondere aus Bagdad. Gerne mehr davon, wenn du Zeit hast :-)

Dir eine weiterhin entspannte und interessante (Heim-) Reise.

Viele Grüße
Birgitt

MarcoInnocenti
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von MarcoInnocenti »

very good, you are a true traveler.
tomorrow I leave alone with my family for another tour in Arabia towards Oman in search of parking for other stops, then I will return to Riyadh

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

Dear Marco

I wish you and your family a lovley and safe travel.

Und hier noch ein paar Bildchen für Birgitt😉

Bagdad ist eine extreme Stadt in jeder Hinsicht. Neubauten stehen neben zerstörten Häusern und Brücken. Pompöses geht Hand in Hand mit Zerstörung. Mitten drinn die Menschen, die in dieser Dualität leben.

Ich besuche das immens grosse Irak-Museum, spaziere durch die Strassen und Basare, bestaune und überquere den Fluss Tigris, halte Ausschau nach einem schönen "Bagdad Café" und besuche wunderbare Brockenhäuser.

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asifredo
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von asifredo »

Hallo Sandfish
Bagdad ist wirklich interessant. In dem Kaffeehaus waren wir auch. Es ist
wahrscheinlich das einzige dieser Art in der ganzen Stadt. Da hat man das
Gefühl, es sei alles wie vor den Kriegen.
Es erinnert an das Hotel Baron in Aleppo.
Gute Weiterreise und grüss Erbil

Asifredo
Es geit scho, es isch ganz eifach. Muesch haut echli luege u süsch lütsch a!

Sandfisch
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Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von Sandfisch »

In der Nähe von Bagdad, in Samarra, besuche ich ein wunderschönes Spiralminarett. Es hat sehr viele Pilger dort und die Checkpoints sind sehr häufig. Bei der zweitletzten Kontrolle muss ich auch den Pass abgeben. Ein junger Militär, (der etwas Englisch spricht) erklärt mir, dass ich den Pass nach dem Besuch des Spiralminaretts wieder retour kriege. Zum ersten Mal muss ich auf meiner Reise auch mein Telefon abgeben und der junge Mann scrollt sich durch meine Reisefotos.

Er stört sich ob einem Foto aus Bagdad. Da ist der oberste der Regierung auf einem grossen Plakat in einer ziemlich zerstörten Strasse zu sehen. Ich begreife auch ohne einen Kommentar von ihm, dass es ihm besser gefallen hätte, wenn ich das Plakat vor einem intakten Hintergrund (was es durchaus auch gibt) fotografiert hätte.

Er fragte mich ziemlich unhöflich dreimal nach dem Namen dieses Mannes. Ich wusste und weiss ihn nicht. Aber ich habe ihm dann gesagt, dass es sein Boss sei und nicht meiner. Dann war die Sache erledigt. Ich stoppte nach Samarra noch zwei mal um eine Pause einzulegen. Obschon ich meiner Meinung nach an die Öffentlichkeit nicht störenden Plätzen hielt, wurde ich zweimal weggeschickt.

Ich fahre daher direkt bis nach Erbil. Auf einem Parkplatz umgeben von wunderschönen Grünanlagen darf ich mein Dachzelt aufklappen.

Leider ist die Zitadelle wegen Renovarion geschlossen, aber ich schlendere durch den Basar, über Märkte im Freien, durch die Parks und mache Halt in wunderschönen Cafés.
Einen Tag nach mir kommt ein reisendes Ehepaar an, das ich bereits in Bagdad getroffen habe.

Das Militär und die Polizei ist allgegenwärtig. Oft tragen die jungen Männer in einer Hand die Waffe und in der anderen Hand die Gebetskette.

Für all die Checkpoints habe ich keine Liste oder Route parat. Ich sage einfach seit Jordanen immer wenn ich gefragt werde, „I go home“ und das funktioniert ausgezeichnet. Auch mit diesen „Gebrauchsanweisungen“ für die Grenzübertritte kann ich nix anfangen. Ich kann neben den Zollbeamten nicht auch noch immer auf mein Telefon schauen, abgesehen davon finde ich es ziemlich unhöflich.

Der Grenzübertritt vom Irak in die Türkey ist sehr rasch. Auf der irakischen Seite ca. 30 Minuten und auf der Türkischen Seite ca. 45 Minuten. Somit fahre ich der Syrischen Grenze entlang bis nach Mardin und kriege nach einer gefühlten Ewigkeit eine (heisse) Dusche.

Hier treffe ich auch Reisende an und ich merke, als ich mich ihnen nähere, dass sie Angst haben. Angst vor mir!!!!! Angst, dass ich Hilfe brauche, Angst dass ich Geld möchte, Angst…. Keine Ahnung. Aber ich merke, dass genau diese Angst einer der Unterschiede von unserer Welt im Westen und der arabischen Welt ist.

Bei uns haben die Menschen Angst vor allem. Angst, dass wir übers Ohr gehauen werden (ich kriegte auf meiner Reise viele Geschenke), Angst davor etwas zu verlieren (auf unserer letzten Reise können wir eh nix mitnehmen), Angst vor den Mitmenschen (ich habe Gottseidank praktisch nur nette Menschen auf meiner Reise getroffen), vielleicht auch Angst, dass eine Bombe auf dem Kopf explodiert (naja, ich empfinde den Verkehr bis jetzt als grösste „Gefahr“). Die Angst frisst die Seele auf und ich bewundere die Menschen im Irak, dass sie trotz all dieser Kriege noch eine Seele haben.

Ich reise nun langsam Richtung Mersin und will dann der Küste entlang wieder mal mein Bikini ausgraben💃🏻.

Vielleicht weiss jemand hier einen besonders hübschen Campingplatz/Spot direkt am Meer?

@Asifredo: den Gruss an Erbil habe ich ausgerichtet. Ich glaube übrigens, dass es in Bagdad noch schönere Cafés gibt. Siehe Fotos von Google. Leider ist Ramadan und die beiden Kaffees öffnen erst Abends und ich blieb nach Einbruch der Dunkelheit in Bagdad brav bei meinem rollenden zuhause.
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sysiphus
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Registriert: Mi 28. Dez 2022, 16:18

Re: Reise in den Oman über Iran

Beitrag von sysiphus »

Sandfisch hat geschrieben:
Di 2. Apr 2024, 09:10

Aber ich habe ihm dann gesagt, dass es sein Boss sei und nicht meiner. Dann war die Sache erledigt.

Für all die Checkpoints habe ich keine Liste oder Route parat. Ich sage einfach seit Jordanen immer wenn ich gefragt werde, „I go home“ und das funktioniert ausgezeichnet. Auch mit diesen „Gebrauchsanweisungen“ für die Grenzübertritte kann ich nix anfangen. Ich kann neben den Zollbeamten nicht auch noch immer auf mein Telefon schauen, abgesehen davon finde ich es ziemlich unhöflich.

Hier treffe ich auch Reisende an und ich merke, als ich mich ihnen nähere, dass sie Angst haben. Angst vor mir!!!!! Angst, dass ich Hilfe brauche, Angst dass ich Geld möchte, Angst…. Keine Ahnung. Aber ich merke, dass genau diese Angst einer der Unterschiede von unserer Welt im Westen und der arabischen Welt ist.

Bei uns haben die Menschen Angst vor allem. Angst, dass wir übers Ohr gehauen werden (ich kriegte auf meiner Reise viele Geschenke), Angst davor etwas zu verlieren (auf unserer letzten Reise können wir eh nix mitnehmen), Angst vor den Mitmenschen (ich habe Gottseidank praktisch nur nette Menschen auf meiner Reise getroffen)....Die Angst frisst die Seele auf und ich bewundere die Menschen im Irak, dass sie trotz all dieser Kriege noch eine Seele haben.


Einmal mehr kann ich zu einer solchen Reiseeinstellung nur gratulieren! Man sieht bei Dir oft eine grundlegende Arglosigkeit - ja entwaffnende Naivität - und erkennt doch, dass gerade diese positive Aura von Menschen mit einem noch ursprünglichen Sensorium sehr direkt verstanden wird!
Es gibt, trotz aller Gewalt und Nöte, noch immer eine Intuition, die sehr viel verbinden könnte, wenn man begreifen würde, dass sie der wirkliche Reichtum ist.

Nirgends wird diese Gratwanderung so direkt erlebbar, wie in der Begegnung mit fremden Kulturen.

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