Die Antibiotika der Zukunft gibt es schonMultiresistente Erreger drohen die moderne Medizin in ein Zeitalter zurückzuwerfen, in dem eine entzündete Wunde das Todesurteil bedeuten konnte und selbst die kleinsten Operationen mit einem enormen Risiko behaftet waren. Reicht es, einfach neue Antibiotika entwickeln? Wo sollen die neuen Wirkstoffe herkommen? Oder haben wir am Ende ganz andere Probleme? [...] Die Finanzierung sei aber eigentlich das viel größere Problem, sagt Mikrobiologin Spellerberg. »Selbst wenn man neue, potente Wirkstoffe entdeckt oder entwickelt hat, findet man niemanden, der damit klinische Studien durchführt.« Viele Pharmafirmen haben sich aus der Antibiotikaforschung zurückgezogen. Laut einem Bericht der Non-Profit-Organisation Access to Medicine von Januar 2020 beteiligen sich derzeit nur acht der weltweit größten Pharmakonzerne an der Entwicklung von neuen Antibiotika. 2018 haben sich die Branchenriesen Novartis und Sanofi aus diesem Bereich verabschiedet, AstraZeneca stieg Ende 2016 aus. Bayer teilte bereits im November 2005 mit, man werde die Antibiotika-Forschung ausgliedern und sich auf Medikamente gegen Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschränken.
03.05.2020 - spektrum
Gruß
Birgitt