Ägypten: Raubüberfall - Was ist da los im Gilf Kebir?

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TGerd
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Ägypten: Raubüberfall - Was ist da los im Gilf Kebir?

Beitrag von TGerd »

http://forum.buschtaxi.org/neues-aus-ae ... 18234.html

Insbesondere freue ich mich auf den Bericht, wie sich der vorgeschriebene ägyptische Polizeibegleiter verhalten hat.

Wüstengruß
Zuletzt geändert von TGerd am So 3. Feb 2008, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.

Alexander
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Beitrag von Alexander »

Zumindest eine gut organisierte paramilitaerischen Raeuberbande (tief schwarz, Tuch um Kopf, Tarnklamotten, MG auf Motorhaube und hinten drauf) vermutl. aus dem Sudan \ Tchad treibt ihr Unwesen in der Gilf Kebir Region und hat uns 2 Autos geklaut. Die hatten leider keine Kochloeffel dabei. 2 Toyo-Pickup mit 15 Bewaffneten drauf haben am 26.1. bei 8 bells ein Buschtaxi und einen Discovery mit allem drin geraubt. Die Aegypter kehren das unter den Teppich.

nun leider zu Fuss gehender Gruss aus Aegypten

Frank
Quelle: Buschtaxi Forum



Grüsse
Alexander :shake:
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ursula
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Raubüberfall Ägypten Gilf Kebir

Beitrag von ursula »

Mail einer Agentur, welche auch Touren in den Gilf macht:

HI URSULA,

I heard that a guide from oasis with self drive Europeans was stopped in gilf by armed Sudanese? Or from Chad? And 2 cars were stolen among other things!

Then I asked the source who informed me with the story the following:
Did they have a military escort? Then he would report to military guards? And he said no and that's a missing piece of story.

You are the second to tell me this; also it's a disaster for the business I had been working on on the last 5 years! What a life!!!!!

If this is true I suspect the military would not issue permits for March trip and I don't know the impact on travelers yet!

Best regards
Mahmoud


Gerd, man muss einen Militär, einen Offizier, mitnehmen, keinen Polizisten und den hatten sie nach Auskunkft von Mahmoud nicht dabei!

Grüsse
Ursula

TGerd
Beiträge: 1092
Registriert: Do 20. Sep 2007, 07:52

Beitrag von TGerd »

Ich kenne das mit dem (bewaffneten) Militärpolizisten. Deswegen bin ich ja so an der Antwort interessiert. Dazu lese man auch den gesamten Beitrag des Beraubten genauer durch (den ich anfangs gepostet habe), nicht nur die letzte Passage. Dann wird der entsprechende Seifensieder ja aufgehen.

Quote:
"POSITIV:
Die checkpoints zu den meisten der gefuerchteten Konvoistrecken lassen sich einfach umfahren, man muss nur einen kurzen Blick in googleearth riskieren."

Checkpoints umfahren? Nicht, wenn ein MiliPoli-zist dabei ist. Weiter will ich noch gar nicht unken.

Allerdings glaube ich nicht, daß EIN bewaffneter "Beschützer (?)"einer entsprechenden Übermacht mit Schnellfeuergewehren Bewaffneter auch nur das Geringste entgegensetzen wird. Das Pistölchen bleibt da fein säuberlich im Koffer.

Vielleicht könnte ein in obigem Forum Eingeloggter dort mal einige direkte Fragen stellen.

Wüstengruß

Werner Lenz
Beiträge: 267
Registriert: Mo 17. Apr 2006, 20:57

Beitrag von Werner Lenz »

Lieber TGerd,

da bringst Du so allerhand durcheinander.
Die auf Strassen im Nil-Gebiet und Richtung Rotem Meer durchgeführten Konvois und Begleitungen haben aber absolut nichts mit dem Begleit-Offizier in die Western Desert zu tun; das sind 2 Paar Schuhe.

Der Begleit-Offizier ist unbewaffnet und seine Hilfen beschränken sich hauptsächlich auf Klärungen an Kontrollstellen. Wenn man Glück hat ist er ein netter Mensch und man lernt etwas über Ägypten.

Leicht deprimierter Gruß
Werner

TGerd
Beiträge: 1092
Registriert: Do 20. Sep 2007, 07:52

Beitrag von TGerd »

Mit der Unbewaffnetheit täuschst Du Dich, lieber Werner. Die Militärpolizisten-"Begleiter" in den Gilf und Western Desert, die ich mit hatte, waren sehr wohl bewaffnet. Ich pflege immer beste Kontakte zu meinen Mitreisenden. Bloß weil keine Knarre zu sehen ist, heißt das noch lange nicht, daß keine Knarre da ist. Es ist ja das Wesen einer Falle, daß man sie nicht sieht.

Begleiter hatte ich auch auf der Strecke von Kharga über Assiut bis nahe Kairo. Da gibt's jede Menge Militärgelände an der Straße. Ich durfte nicht mal da draußen campen, sondern wurde zur Übernachtung in Assiut gezwungen. Daher verwundert mich die Ansage des Beraubten hinsichtlich der "Umfahrung von Checkpoints".

Daher poste ich jetzt meine Fragen mal hier, die ich in diesem Zusammenhang hätte, denn ich bin nicht beim Buschtaxi angemeldet.

- Behördliche Genehmigung für die Gilf-Tour vorhanden?
- Wieviele Fahrzeuge waren in der Reisegruppe?
- Agenturführer bei der Truppe?
- Welche Agentur?
- Militärpolizist bei der Truppe?
- Wo bei welcher Dienststelle und wann wurde er an Bord genommen?
- Einfahrt in den Gilf - von wo aus?
- Wo genau ist der Vorfall geschehen (GPS)
- Wurde der Vorfall bei der ägyptischen Polizei gemeldet?
- Wer kehrt hier was unter den Teppich?

Wüstengruß

Markus Linse
Beiträge: 85
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Beitrag von Markus Linse »

Hi Gerd

habe Deine Fragen mal im BT Forum gepostet, mal sehen was sich tut.

LG

Markus
LG

Markus

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Uwe Schmitz
Moderator
Beiträge: 2579
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Beitrag von Uwe Schmitz »

hallo gerd,
ob der offizier nun "die kleine dienstpistole" dabei hat oder nicht, ist doch eher unwichtig.
entscheidend für den zukünftigen tourismus in diese region ägyptens ist, ob der offizier wirklich fehlte, das wäre dann bei bestätigung dessen wahrlich fatal.
zu den checkpoints im übrigen land:
ich bin sowohl mit deutschem als auch ägyptischem fahrzeug mehrere male in ägypten unterwegs gewesen und kenne diese konvois, die ich nur direkt im niltal oder auf den verbindungsstrassen zum roten meer vorfand.
auf den strassen entlang des nil ausserhalb des niltals (zB. western desert highway), ins fayoum, auf der ges. oasenstrasse (ausser im bereich der oase kharga), entlang des mittelmeers und richtung sinai gibt es zwar viele kontrollen, aber ich durfte immer ohne konvoi und ohne begleitung weiterfahren.
im konvoi (von luxor nach assuan) fand ich die fahrt aber so gefährlich (durch die gefahrenen geschwindigkeiten von tlw. über 100kmh und die allseits bekannten abfahrzeiten der konvois), dass ich froh war, als der konvoi und auch das letzte polizei-/militärauto ohne mich nach vorne davon gebraust ist.
ich würde franks idee in zukunft auch in erwägung ziehen, um dieses risiko von vorneherein zu umgehen.
frank besuchte auch historische stätten im niltal (auch nördlich luxor), die sind mit militärbegleitung überhaupt nicht zu besuchen, da jeder kontrollposten, der dich "entdeckt", dich so schnell wie möglich beim nächsten checkpoint wieder los werden will. umfahrungen dieser sind zwar nicht legal, haben aber einen ganz anderen stellenwert als der möglicherweise fehlende offizier in der westlichen wüste.

auf die beantwortung deiner fragen bin ich auch sehr gespannt!

sorgenvoller gruss
uwe

Jürgen
Beiträge: 3555
Registriert: Mo 1. Aug 2005, 12:37

Beitrag von Jürgen »

danke Markus für dein posting im BT-Forum.
bin ja wirklich auf die Antworten gespannt.
Mal sehen wie sich das noch entwickelt!

grüsse
Jürgen
Es gibt Leute die WISSEN ALLES - es gibt Leute die WISSEN es BESSER - aber am schlimmsten sind die die meinen ALLES BESSER ZU WISSEN!

Mitglied der DTG
Ich war Tot, wurde aber wieder geholt. Gott sei Dank oder leider :!:

TGerd
Beiträge: 1092
Registriert: Do 20. Sep 2007, 07:52

Beitrag von TGerd »

Mein Eintrag war von Anfang an auf den Gilf fokussiert. Siehe auch Überschrift und meine Fragestellungen.

Anscheinend fehlte er tatsächlich, der Offizier.
http://forum.buschtaxi.org/neues-aus-ae ... 18234.html

Wüstengruß

ursula
Beiträge: 2476
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Ägypten Gilf Kebir

Beitrag von ursula »

Das Pistölchen bleibt da fein säuberlich im Koffer
was ich in dieser Situation äusserst begrüssen würde!

Mit einem Satfon hätte der Offizier seine Vorgesetzten in Dakhla informieren können,
denn in East Uweinat sind Truppen stationiert. Ich mache mir aber keine Illusionen, die 4x4
wären wohl mitsamt den Banditen längst verschwunden gewesen. Aber wenn mehr Patrouillen
an der Grenze unterwegs sind, getrauen sich die Typen vielleicht nicht mehr nach Ägypten rein.

Vor etwa 2? Jahren sind italienische Touristen südlich vom Uweinat, im Sudan, schon brutal
beraubt worden, ganz in der Tradition von Gongoi. Seither fahren die Agenturen aus Khartum nicht mehr in diese Ecke,
deshalb wohl der Ausflug zu den Touristen in Ägypten?

Werner, einer unserer begleitenden Offiziere hat mir am Schluss der Reise seine Pistole gezeigt,
er war durchaus bewaffnet!

Grüsse
Ursula

Werner Lenz
Beiträge: 267
Registriert: Mo 17. Apr 2006, 20:57

Beitrag von Werner Lenz »

Hallo Ursula, hallo TGerd,

von bisher nur einer kurzen Fahrt von Kairo --> Fayoum und vielen Reisen in die Western Desert kenne ich beide Arten der Begleitung; die im Niltal und die in der Western Desert. Der Unterschied ist sehr deutlich.
Lieber TGerd; die meisten Offiziere, die ich kennengelernt habe, würden sich die Bezeichnung "Militär-Polizist" verbieten!

Zurück zum eigentlichen Problem.
Über Agenturen aus der Oasenregion, die zu günstigeren Preisen (ohne Begleitung und Anmeldung) solche Reisen durchführen, wurde schon lange gemunkelt und von anderen Agenturen gewarnt (im eigenen Interesse).
Ausschlaggebend für die Sicherheit solcher Reisen sind aber die wenigsten der o.a. Fragen. Wie Ursula ja schon schrieb, gibt es eine Vorgeschichte, die sich bisher eher auf das direkte Grenzgebiet bezog. Bewirkt hat dieses Vorkommnis überhaupt nichts.
Ob der Offizier nun dabei ist, ob die Reise angemeldet ist etc. wird an der Sicherheit solcher Reisen absolut NICHTS ändern.
Es ist sicherlich auch sehr schwierig, diese weite Landschaft zu sichern.
Dass Dein Vorschlag, Ursula, umgesetzt wird, können wir nur hoffen.

Gruß
Werner

TGerd
Beiträge: 1092
Registriert: Do 20. Sep 2007, 07:52

Beitrag von TGerd »

Die Bezeichnung Militär-Polizist ist weder herabwürdigend noch ehrenrührig. Meine Erfahrungen decken sich da nicht unbedingt mit Werner's. Verstimmungen des jeweiligen Offiziellen wären mir mit Sicherheit nicht verborgen geblieben.

Sei's drum.

Quote:
"Ob der Offizier nun dabei ist, ob die Reise angemeldet ist etc. wird an der Sicherheit solcher Reisen absolut NICHTS ändern."

Das diese Tatsache außer Frage steht, habe ich doch oben schon festgestellt. Ein MG-bestückter gepanzerter Mannschaftswagen fährt ja nicht mit.

Viel wichtiger ist, daß durch illegale Befahrungen der genehmigungspflichtigen Gebiete und Grenzverletzungen behördliche Restriktionen und Sperrungen des gesamten südwestlichen Gebietes immer wahrscheinlicher werden. Darunter werden wieder alle zu leiden haben, die das Gebiet besuchen wollen, sei es eine privat organisierte Gruppe, die ihre Agentur bestellt und ordnungsgemäß die behördliche Genehmigung erwirkt (was sowieso oft nicht einfach ist, ja ich weiß bei Euch ging das ruckzuck), oder der Reiseunternehmer (auch die ägyptischen), bei dem noch viel mehr dranhängt als bloß eine singuläre Tour. Hatten wir doch alles schon, siehe Tunesien-Sperrgebiet oder Ghadames-Ghat.

Wenn das Militär im genehmigungspflichtigen Gebiet Reisende ohne Tasrih, der offiziellen Genehmigung zum Bereisen des Gebietes antrifft, werden die Autos konfisziert. Punkt. Da sind die nicht zimperlich und zwar zu Recht.

Mich würde zur Klärung eines evtl. Zusammenhangs der Fortgang der "Raubzug"-Tour sehr interessieren.

Wüstengruß

Kuno
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Beitrag von Kuno »

Ich kann mich TGerd nur anschliessen. Den LY Behörden ist es offensichtlich gewahr geworden, dass in letzter Zeit mehrfach Touristengruppen aus Aegypten kommend die Grenze nach LY überschritten haben. Dass dies unabsichtlich geschieht glaubt im Zeitalter von Satellitennavigation etc. eigentlich niemand mehr. Wie TGerd oben schon angeführt hat - die Reaktion ist bestimmt nicht die, dass man beginnt, die Grenzen stärker zu überwachen sondern ganz einfach, dass plötzlich gewisse Gebiete für Besucher gesperrt werden. Ob eine solche Grenze nun in unseren Augen "Sinn" macht oder nicht - es ist nun mal eine Landesgrenze, die wir als Besucher zu respektieren haben; auch wenn es noch so erlockend scheint, sie nur einmal kurz illegal zu überschreiten.

Und wer es denn wirklich nicht lassen kann, der soll bitte nicht auch noch so bescheuert sein und das im Internet noch lang & breit darstellen. Fotos und Berichte im Internet sind weltweit zugänglich.

Ebenfalls doof ist es, wenn sich eine Reisegruppe mit Dutzenden von Fotos im Internet präsentiert und mindestens 10 dieser Bilder mil. Einrichtungen des Landes zeigen. Denkt daran, dass euer Reiseführer und seine Agentur durch die Veröffentlchung solcher Bilder in grosse Schwierigkeiten kommen können --- und dass es wie zB. beim Posten Uweinat halt als Resultat dann zu einer Sperrung kommt.

Markus Linse
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Beitrag von Markus Linse »

Hallo Foristen

soeben hat mich eine Mail eines der Betroffenen erreicht.
Wie es scheint, war das ganze über eine Agentur organisiert.
Näheres sobald ich weiss welche Infos ich frei geben darf.

LG

Markus
LG

Markus

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