Kochen mit Knochen | Haute Cuisine aus der Steinzeit

Lirum Larum Löffelstil - Arabische Gerichte und Köstlichkeiten

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Birgitt
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Steinzeitküche | Nachbars Kinder als Fleischbeilage ...

Beitrag von Birgitt »

Grausige Ernährungsgewohnheiten sind es, zumindest aus heutiger Sicht, die Forscher um Palmira Saladié einer Gruppe von Frühmenschen attestieren: Offenbar haben die Bewohner der Höhle Gran Dolina im Norden Spaniens gezielt auf die Kinder benachbarter Gruppen Jagd gemacht, um sie anschließend zu verspeisen [...] Die rund 800 000 Jahre alten menschlichen Überreste in der Höhle der Sierra de Atapuerca gehören zu einer noch sehr archaischen Art von Neandertalervorfahren, die die spanischen Wissenschaftler als Homo antecessor bezeichnen. Seit Langem sind die Schnittmarken an den Menschenknochen im ehemaligen Wohnbereich der Höhle bekannt – sie gelten als relativ eindeutige Anzeichen von Kannibalismus, denn sie entstehen, wenn der Körper mit Hilfe von Feuersteinwerkzeugen ausgeweidet und zerlegt wird ...

Jagd auf Nachbarskinder
07.09.2012 - spektrum


Hoffentlich will Regula das nicht auch nachkochen ... ;-)

Gruß
Birgitt

Regula St.
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Re: Steinzeitküche - Nachbars Kinder als Fleischbeilage ...

Beitrag von Regula St. »

Birgitt hat geschrieben:Hoffentlich will Regula das nicht auch nachkochen ... ;-)
Keine Sorge! Da nun mal ich keine Neandertalerin bin, halte ich mich an das, was der (manchmal etwas zu Unrecht "sapiens" genannte) moderne Mensch gegessen hat und isst... 8)

LG Regula

Birgitt
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Raffinierte Steinzeitküche

Beitrag von Birgitt »

In der Steinzeit haben Neandertaler und moderne Menschen nicht nur reichlich Pflanzen verspeist, sondern mit Hilfe bestimmter Kochtechniken ihrem Essen auch einen – wohl erwünschten – bitteren Geschmack verliehen. Zudem haben sie Gerichte aus verschiedenen Pflanzenarten zubereitet. Das fand ein Team um Ceren Kabukcu von der University of Liverpool heraus, indem es die verbrannten, bis zu 70 000 Jahre alten Überreste von Mahlzeiten untersuchte, wie die Forschenden im archäologischen Fachblatt »Antiquity« berichten. Die Arbeitsgruppe analysierte die verkohlten Speisereste im Rasterelektronenmikroskop, die zuvor in den Höhlen von Schanidar in Irak und Franchti in Griechenland ausgegraben worden waren. Am irakischen Fundplatz hatten vor 40 000 bis 70 000 Jahren Neandertaler an einer Herdstelle Essen gekocht; in Franchti lebten vor rund 12 000 Jahren moderne Menschen. Offenbar vermischten die Jäger und Sammler für ihre Speisen oft Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen mit Nüssen – etwa Mandeln und Pistazien – oder mit Getreide ...

Wie raffiniert die Steinzeitmenschen kochten
23.11.2022 - spektrum


Gruß
Birgitt

Birgitt
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Kochen mit Knochen | Steinzeitmenschen jagten vor allem Kartoffeln

Beitrag von Birgitt »

Chemische Analysen widersprechen der These, dass frühe Wildbeuter überwiegend Fleisch aßen. Demnach bestand ihre Ernährung zu rund 80 Prozent aus Pflanzen wie wilden Kartoffeln. Das legen jedenfalls chemische Analysen an bis zu 9000 Jahre alten Menschenknochen aus Peru nahe, durchgeführt von einer Arbeitsgruppe um Randall Haas von der University of Wyoming. Wie das Team in der Fachzeitschrift »PLOS ONE« (doi.org/10.1371/journal.pone.0296420, CC BY 4.0 Deed) berichtet, zeigen die Mengenverhältnisse stabiler Isotope – verschieden schwerer Atome des gleichen Elements –, dass 70 bis 95 Prozent der Nahrung von Pflanzen stammten. Das widerspricht auch archäologischen Analysen aus der gleichen Region sowie Ernährungsmodellen, laut denen die Menschen dort vor rund 9000 Jahren überwiegend Fleisch aßen. Die insgesamt 24 untersuchten Individuen lebten im Zeitraum von 6500 bis 9000 Jahren vor heute auf dem Altiplano, einer im Mittel 3700 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Hochebene in den Anden. Wegen des wüstenähnlichen, kalten Klimas bleiben menschliche Spuren dort lange erhalten ...

Steinzeitmenschen jagten vor allem Kartoffeln
26.01.2024 - spektrum


Gruß
Birgitt

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